Core Software: Superhero oder Sorgenbringer für Ihr Business?

In den meisten Unternehmen gibt es viele Softwaresysteme und wenn diese veraltet sind, oftmals genauso viele Sorgen mit diesen. Nun, das ist nicht was wir IT-ler der Welt versprochen haben. Leider ist es aber so, dass Software zum Zeitpunkt der Einführung zwar sowohl hypermodern als auch performant ist und eine große Hilfestellung für die Unternehmensprozesse darstellt, jedoch wenn sie in die Jahre gekommen ist, die aktuellen Business-Anforderungen nicht mehr ausreichend unterstützt.

Bei kleineren Prozessen im Randbereich des Business stellt dies kein Problem dar, schließlich geht die Welt nicht unter, wenn der digitale Speiseplan in der Kantine einmal nicht funktioniert und die Software das großartige Feature vermissen lässt, das die Kalorien des jeweiligen Menüs anzeigt. So kann wenigsten ungehemmt zugegriffen werden.

Ganz anders sieht es aber aus, wenn es um Software in den Kernprozessen, also jenen Prozessen die businesskritisch sind, geht. Auf diese muss ständig Verlass sein. Wenn beispielweise eine Handelskette seine Artikel nicht mehr verkaufen kann, weil die Warenwirtschaft dahinter die Preise nicht mehr richtig an das Kassensystem liefert, drohen hohe Verluste für das Unternehmen.  

Unabhängig von der Branche, stellt die fortschreitende Digitalisierung von Produkten und Bereitstellung digitaler Services für Kunden, Unternehmen bei der damit einhergehenden, notwendigen End-to-End Digitalisierung der Prozesse entlang der Produktentstehung bzw. Leistungserbringung vor schweißtreibende Herausforderungen bei den notwendigen Anpassungen, wenn Core-Softwaresysteme nicht mehr zeitgemäß sind. Das führt dazu, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, einen größeren Schritt der Modernisierung für das eine oder andere Core-System durchführen zu müssen, um aus dem Sorgenbringer einen Superhero für Ihr Business zu machen.

Core Software Revival: ​​​​​​​Die Modernisierung Ihrer Kernsysteme

Aber was versteht man eigentlich unter Core Software? Darunter versteht man jene Softwaresysteme, die die geschäftskritischen Kernprozesse eines Unternehmens unterstützen. Allerdings muss man den Begriff in der Praxis durchaus weiter fassen. Denn Core Software kann von Unternehmen und Unternehmensgröße abhängig unterschiedlich definiert werden. Auch wenn der Human Ressource Prozess kein klassischer Kernprozess ist, ist in einem Konzern mit Tausenden Mitarbeitern auch der Stillstand der zentralen Software der HR-Abteilung fatal, während dies bei einem kleinen Unternehmen mit 100 Angestellten meist kein wirkliches Problem darstellen würde, wenn die Softwareunterstützung in diesem Bereich ausfällt. Somit versteht man unter Core Software auch Software, die für einzelne Fachbereiche von zentraler Bedeutung für die Abwicklung ihrer Prozesse ist. 
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Kernsoftwaresysteme bilden somit das Rückgrat jedes Unternehmens. Sind sie veraltet, stellen sie ein Hindernis für die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit von Unternehmen dar und bergen ein hohes unternehmerisches Risiko. Deshalb müssen sie erneuert werden, dabei spricht man dann von Core Software Revival. 

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Ist Ihr Unternehmen betroffen? So finden Sie es heraus!​​​​​​​

Sicherlich möchten Sie als Leser nun wissen, ob Sie in Ihrem Unternehmen von dem Thema Core Software Revival auch betroffen sind, ob es sich daher lohnt diesen Blog weiterzulesen. Ich stelle Ihnen ein paar Fragen, anhand dieser eine Antwort rasch gefunden werden kann. 
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Beginnen wir zuerst mit Fragen an Ihren Fachbereich:

Unterstützen Ihre bestehenden Systeme Wachstum und Skalierbarkeit Ihres Geschäfts?
Gerade die schnelle Anpassung an neue Business-Cases wird bei älterer Software oft zur Herausforderung. Wenn Anpassungen immer sehr lange Vorlauf- und Entwicklungszeiten benötigen, kann das ein guter Hinweis darauf sein, dass die Anwendung auf einer schwer wartbaren, über die Jahre gewachsenen Softwarebasis umgesetzt wurde. Bremsen Ihre Kernapplikationen die digitale Transformation Ihres Unternehmens aus und behindern damit das Wachstum Ihres Geschäfts, da sie beispielsweise die Einführung innovativer, digitaler Produkte und Services und damit einhergehender neuer Revenue Streams und digitaler Geschäftsmodelle verhindern, so besteht Handlungsbedarf.  

Ermöglichen Ihre bestehenden Systeme durchgehend digitale Kunden-Services?
Digitale Services für Kunden haben in der heutigen Geschäftswelt eine immer größere Bedeutung. Kunden erwarten sich immer schnellere, innovative Services, die ihnen einen Zusatznutzen bieten und die Möglichkeit, Informationen und Dienstleistungen jederzeit und überall online abrufen bzw. digital nutzen zu können. Dies erfordert eine schnelle time-to-market für digitale Services. Schwierigkeiten, digitale Services zu launchen oder bisher nur von Mitarbeiter*innen genutzte Informationen, kundentauglich in modernde Web-Oberflächen oder Apps bringen zu können, kann ebenfalls ein Indikator sein, dass die Software auf einem nicht mehr aktuellen Technologie Stack beruht und teilweise erneuert werden soll.

Unterstützen Ihre Systeme eine effiziente Arbeitsweise Ihrer Mitarbeiter?
Wenn Systeme zur Last für Mitarbeiter*innen werden - insbesondere durch notwendige Datenmehrfacheingaben und fehlende Automatisierung - anstatt diese in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen, ist dies meist ein Indiz für veraltete Software. In IT-Systemen entlang der Kernprozesse entstehen über Abteilungsgrenzen hinweg heutzutage eine Unmenge an Daten, die Unternehmen für Businessentscheidungen teilautomatisiert oder KI-gestützt nutzen möchten. Wenn Ihre Systeme Ihren Fachabteilungen keine einfache Nutzung dieser Daten ermöglichen, ist dies ebenso ein Hinweis für veraltete Software. Auch wenn der Schulungsaufwand neuer Mitarbeiter für bestehende Software-Systeme sehr groß ist, kann das im heutigen sich rasch ändernden Arbeitsmarkt eine Herausforderung für Unternehmen werden. Alte Core Systeme können schnell identifiziert werden, wenn das Benutzerinterface nicht intuitiv und schnell bedienbar gestaltet ist. Daher lohnt es sich, in diesem Bereich in eine Erneuerung zu investieren. Ob eine Teilerneuerung in Form einer Fassade vor dem Bestandssystem oder eine größere Erneuerung notwendig ist, muss jedoch zuvor gut analysiert werden, um nicht am Ende sinnbildlich gesprochen, ein rostiges, kaputtes Auto zu haben das nur mit ein paar Aufklebern verschönert wurde.

Auch für die IT-Abteilung gibt es Fragen die rasch zeigen, ob das Unternehmen mit in die Jahre gekommenen Softwaresystemen zu kämpfen hat:

Verursachen Ihre Systeme überproportionale Kosten im Vergleich zum Business-Mehrwert?
Gerade bei der Beantwortung dieser Frage zeigt sich schnell, ob das Kosten-Nutzen-Verhältnis noch stimmt. Viele ältere Software- und Hardwaresysteme verschlingen Unmengen an Geld für Lizenzgebühren und Wartungskosten oder benötigen speziell geschulte Mitarbeiter oder spezifisches Fachwissen, das ebenfalls mit viel Geld bezahlt werden muss. Das bringt uns schnell zur nächsten Frage:

Passen Ihre Kernsysteme noch zu Ihrer aktuellen IT-Strategie?
Die IT-Strategie stellt als Bindeglied zwischen der Unternehmensstrategie und dem operativen IT-Management sicher, dass die IT-Systeme und -infrastruktur des Unternehmens die Geschäftsprozesse heute und in Zukunft optimal unterstützen. Veraltete Softwaresysteme erfüllen diese Anforderung oft nicht mehr und sind eher Blockade als Enabler für das Business. Wenn Sie solche Legacy Software im Einsatz haben, die nicht in Ihre aktuelle IT-Strategie und -Ausrichtung passt - sei es beispielsweise eine Cloud-Strategie bzw. ein Cloud-First Ansatz, aber auch eine Vereinheitlichung Ihrer Systeme oder die unternehmensweite Verwendung von Daten-Austauschplattformen – dann ist das ein klares Indiz, dass Handlungsbedarf besteht. Insbesondere dann, wenn es dabei um Software geht, die Ihre geschäftskritischen Prozesse unterstützt. Ganz zu schweigen davon, wenn Softwaresysteme im Einsatz sind, die IT-Security-Lücken öffnen und dadurch das Unternehmen gefährden.

​​​​​​​Können Ihre Systeme mit den steigenden Sicherheitsanforderungen mithalten?
Die Frage wirft gleich weitere Fragen auf: Ist die Software schwer wartbar? Können nur wenige Mitarbeiter*innen die Anwendung betreuen? Kann die Software im Fall des Falles nur schwer angepasst werden? - Wird nur eine dieser Frage mit Ja beantwortet, ist dringendes Handeln notwendig. Dabei ist die kritischste Frage noch gar nicht gestellt: Sind Technologien oder Software-Bibliotheken im Einsatz, die von den jeweiligen Herstellern schon seit Jahren nicht mehr gewartet werden?

​​​​​​​Spätestens bei einem Ja auf diese Frage lohnt sich der Blick in unseren nächsten Blog-Beitrag, der sich speziell den Herausforderungen und Risiken bei Core Software Revival, aber auch dem Vorgehen, um diesen professionell zu begegnen, widmet.

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Roland Bäck, DCCS